Trend-Kolumne 2/2025: Was bewegt Kinder und Jugendliche?

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Auch diesen Monat werfen aktuelle Studien ein Schlaglicht auf die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Ergebnisse geben uns wertvolle Einblicke in ihre Herausforderungen und Bedürfnisse, die für die Jugendarbeit von großer Bedeutung sind.

Zwei aktuelle Studien geben uns wichtige Einblicke in die Herausforderungen, vor denen junge Menschen heute stehen. Die Ergebnisse sind alarmierend und zeigen deutlichen Handlungsbedarf in der Jugendarbeit.

Hate Speech als Bedrohung für jugendliches Engagement

Eine neue Studie zeigt besorgniserregende Zahlen: Fast ein Drittel der Jugendlichen hat bereits diskriminierende Äußerungen gegen sich selbst erfahren. Besonders bedenklich ist, dass über 30% der jungen Menschen sich aufgrund von Beleidigungen und Bedrohungen aus Online-Diskussionen zurückziehen. Die große Mehrheit der Befragten (82%) sieht die Meinungsvielfalt im Internet durch Hass gefährdet.

Schwindendes Holocaust-Wissen

Parallel dazu zeigt eine aktuelle Studie der Claims Conference erhebliche Wissenslücken zum Holocaust bei jungen Menschen. In Deutschland geben 12% der 18- bis 29-Jährigen an, noch nie von der Schoah gehört zu haben oder sich unsicher zu sein. Besonders alarmierend ist die Situation in Frankreich, wo dies für 46% der jungen Erwachsenen gilt.

Handlungsempfehlungen für die Jugendarbeit

Digitale Resilienz stärken
Jugendarbeit muss einen geschützten Raum bieten, in dem junge Menschen lernen, mit Hass im Netz umzugehen. Konkrete Handlungsstrategien und Medienkompetenz sind dabei zentral, da sich viele durch die Schule nicht ausreichend vorbereitet fühlen.

Historische Bildung neu denken
Angesichts der Wissenslücken zum Holocaust braucht es neue, zeitgemäße Ansätze der historischen Bildung. Die hohe Besorgnis über eine mögliche Wiederholung des Holocaust – in Deutschland 61% der Befragten – zeigt, dass das Thema für junge Menschen durchaus relevant ist.

Demokratiebildung stärken
Die Kombination aus zunehmendem Hass im Netz und schwindendem historischen Bewusstsein erfordert verstärkte demokratiefördernde Maßnahmen. Kinder- und Jugendgruppen sollten Räume für offene Diskussionen und kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart bieten.

Als Jugendleiter*innen haben wir die wichtige Aufgabe, junge Menschen zu stärken, damit sie sich trotz digitaler Anfeindungen weiterhin gesellschaftlich engagieren. Gleichzeitig müssen wir kreative Wege finden, historisches Wissen und demokratische Werte zeitgemäß zu vermitteln. Nur so können wir dem besorgniserregenden Trend von zunehmendem Hass und schwindendem Geschichtsbewusstsein entgegenwirken.

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Daniel
Daniel
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