Vollständig ausgearbeitete Gruppenstunde

Gruppenstunden-Modul: Wer ist Gott für mich?

Gott, Gottesbild, Glaube

13-18 Jahre

indoor

60-90min

Die Geschichte der christlichen Botschaft ist auch eine Geschichte des Ringens um Konkretisierung der Kernbegriffe der Bibel. Die kulturgeschichtlich tradierte, aber letztlich diffuse Vorstellung höherer, unsichtbarer Mächte, die irgendwie magisch physikalische Phänomene bewirken – Blitz, Donner, Regen, Dürre, Werden und Vergehen – passt nicht auf unsere aufgeklärte Zeit. Der intellektuelle Reichtum der christlichen Lehre würde verfehlt, wenn ihre Kernbegriffe wie der Begriff “Gott” diffus blieben.

Christen im Teenageralter haben Fragen, die über den Kinderglauben an den lieben Gott hinausgehen. Jugendleiter*innen müssen hier nicht als dogmatische Autoritäten wirken, sondern sind Moderator*innen, die Hilfe und Anleitung zur Selbstbeantwortung geben.

Bestandsaufnahme: Ein Assoziationsspiel als Einstieg

Der christliche Gottesbegriff ist schwierig und für alle Teilnehmer*innen unterschiedlich vorbelegt. Elternhaus, Schule, Konfirmationsunterricht/Kommunionsunterricht und Medien haben individuelle Begriffsgebäude entstehen lassen. Deshalb ist es hilfreich, den Diskurs mit einem Assoziationsspiel zu beginnen.

Bildet einen Stuhlkreis und bittet die Teilnehmer*innen, fünf Substantive zum Thema “Wer/was ist Gott für mich?” aufzuschreiben! Beteiligt euch selbst daran!

Im Anschluss tauschen alle im Uhrzeigersinn die Wortlisten aus. Der Reihe nach lesen alle die Wortliste ihrer Nachbar*innen vor und stellen dazu Fragen. Daran können und sollen sich sukzessive alle Teilnehmer*innen beteiligen. Wenn die Diskussion schleppt oder sich festläuft, greift ihr moderierend ein.

Abschließend werden die Wortlisten zurückgetauscht.

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Einführung: Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist

Die Trinität ist ein Begriff der christlichen Dogmatik, an dem sich lebhafte Diskussionen entzünden. Vermittelt den Teilnehmer*innen eine Übersicht über die Begrifflichkeiten.

Beispiel:
Schöpfergott und Gesetzgeber des Bundes des Alten Testaments – Christus als Gott, das Wort (Joh 1,1 “Im Anfang war das Wort …”) und Christi Menschwerdung – Heiliger Geist als Inspiration der Urgemeinde, Pfingstereignis.

Hier seid ihr als Erzähler*innen gefordert. Sucht euch in der Vorbereitung für euch wichtige, markante Bibelstellen heraus, die ihr als Ankerpunkte der Erzählung verwenden könnt! Nutzt während der Erzählung die Wortlisten der Teilnehmer*innen, um Rückbezüge herzustellen und die Diskussion zu beleben!

Tipp: Für Teilnehmer*innenfelder im oberen Alterssegment der Zielgruppe bietet es sich an, die Geschichte des Konzils von Nicäa 325 n. Chr. unter Leitung von Kaiser Konstantin dem Großen anzusprechen. Stichworte: Arianischer Streit, Glaubensbekenntnis. Zu Konstantin ferner Ereignis an der Milvischen Brücke, Christusmonogramm Chi-Rho (X-P), Kreuzzeichen als Siegesverheißung/Heilsversprechen.

Projektarbeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist für mich

Teilt das Teilnehmerfeld in Gruppen mit maximal fünf Teilnehmer*innen auf!

Bittet die Teilnehmer*innen dann, auf Basis ihrer anfänglichen Wortlisten gemeinsam mit ihren Gruppenpartner*innen Verbindungen zu Vater, Sohn und Heiligem Geist herzustellen! Dazu sollen die Teilnehmer*innen die drei Begriffe außen zu ihrer Wortliste hinzufügen und die Verbindungen zu ihrer Wortliste mit – stichwortartig – beschrifteten Pfeilen kenntlich machen.

Für die folgende spielerische Aufarbeitung sollten die fertigen Blätter mit Namen versehen werden.

Erkläre mir deinen Gottesbegriff!

Die Gruppen werden aufgelöst. Die Blätter werden wechselseitig mit Teilnehmer*innen getauscht, die nicht in der eigenen Arbeitsgruppe waren.

Anschließend stellen die so entstanden Teilnehmer*innenpaare einander Fragen zu den erhaltenen Blättern. Als Jugendleiter*innen moderiert ihr dies im Sinne einer harmonischen Diskussion und bindet auch die übrigen Teilnehmer*innen in die Dialektik ein.

Abschließend werden die Blätter zurückgetauscht.

Abschlussrunde im Stuhlkreis: Was nehmt ihr mit?

Reihum sollen die Teilnehmer*innen ihre anfänglichen Assoziationen mit dem Gehörten/Gelernten abgleichen. Stellt dazu jeweils eine auf den/die Teilnehmer*in abgestimmte Rückfrage!

Lesenswertes zur Anregung und Vorbereitung
Das Johannesevangelium ist eine Fundgrube für euch. Die lyrischen Formulierungen etwa von Joh 1,1 (s. o.) oder Joh 14,6 – Weg, Wahrheit, Leben – könnt ihr in der Moderation einstreuen, um die Diskussion neu anzuregen und/oder neu auszurichten.

Das Paradiso in Dante Alighieris “Göttlicher Komödie” ist ein fiktiver Streifzug des Autors durch die Gefilde der Seligen. Der Abschnitt endet mit Dantes Gottesschau und dem Versuch der Verbildlichung der Trinität. Das Buch ist für die Zielgruppe nicht geeignet, kann aber für euch eine gute Einstimmung in das Thema sein.

Der umfangreiche Katechismus der Katholischen Kirche ist unter https://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM online verfügbar. Unabhängig von eurer Konfession bieten diese Texte Anregung zu allen Aspekten des Themenkreises.

Materialliste

– DIN-A4-Papier blanko
– Klemmbretter
– Filzstifte, idealerweise mehrere Farben pro Teilnehmer*in
– eine Bibelausgabe für den bzw. die Jugendleiter*in

Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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