Vollständig ausgearbeitete Gruppenstunde

Gruppenstunden-Modul zum Zero Discrimination Day (1. März)

Diskriminierung, Rassismus, Gesellschaft

8 - 14 Jahre

indoor

60-90min

Der Zero Discrimination Day, der Tag gegen Diskriminierung, wurde im Jahr 2014 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Etliche Institutionen wie das BKA oder Vereine und Verbände zelebrieren seither jedes Jahr am 1. März diesen besonderen Tag, um daran zu erinnern, dass jede*r gleich viel wert ist und niemand aufgrund ihrer*seiner Religion, Behinderung, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert werden darf. Als übergeordnetes Ziel dieses Feiertags riefen die Vereinten Nationen aus, verschiedene Ebenen von Diskriminierung bekämpfen zu wollen, sodass sich jede*r sicher und geborgen fühlen kann. 

Aufwärmspiel: Wieso Diskriminierung im Alltag ein Problem ist 

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Im Rahmen dieses Aufwärmspiels soll es vordergründig darum gehen, dass eure Teilnehmer*innen spielerisch verschiedene Facetten von Diskriminierung kennenlernen und dafür sensibilisiert werden, auf welche Art und Weise sie in solchen Situationen am besten handeln können. Teilt dafür eure Teilnehmer*innen in drei Gruppen ein, wovon eine Gruppe die Jury ist, eine Gruppe Diskriminierung darstellt und eine dritte Gruppe von Diskriminierung betroffen ist. Schauspielerisch werden verschiedene Situationen von Diskriminierung (z.B. keine Einstiegshilfe im Zug für Rollstuhlfahrer*innen, Rassismus etc.) in einem Rollenspielformat dargestellt. Die Jury soll das Verhalten und die Dynamik der Situation genau beobachten und sich Notizen machen. Insgesamt können für dieses Aufwärmspiel 20 Minuten eingeplant werden und drei verschiedene Fallbeispiele von Diskriminierung im Alltag dargestellt und im Nachgang kurz im Plenum von allen in Form einer Reflexion besprochen werden. 

Thematische Einführung für die Teilnehmer*innen 

Um darauf aufmerksam zu machen, dass auch in unserer heutzutage vermeintlich progressiven Gesellschaft Diskriminierung noch immer ein großes Problem darstellt, wird seit dem Jahr 2014 jedes Jahr am 1. März der sogenannte Zero Discrimination Day begangen. Egal ob auf dem Pausenhof, im Alltag oder vielleicht auch im Sportverein – wahrscheinlich ist jede*r von euch schon mit Diskriminierung selbst betroffen gewesen oder hat mitbekommen, wie euch nahestehende Personen oder Fremde im Alltag Diskriminierung erfahren haben. Das ist ein riesiges Problem, aber kein unlösbarer Zustand. Daher ist es wichtig, Diskriminierung sichtbar zu machen und als Gesellschaft daran zu arbeiten, dass Diskriminierung keinem Raum geboten wird. 

Workshop und Projekt: Was ist eigentlich Diskriminierung? 

Zunächst soll im Workshop als Gruppe erarbeitet, wieso Diskriminierung auch heutzutage noch ein riesiges Problem ist. Dafür sollen eure Teilnehmer*innen anhand von Literaturrecherche (z.B. Flyer, Broschüren o.ä.) und Onlinerecherche wesentliche Kenntnisse erwerben und in einen Kontext zu ihrer eigentlichen Lebensrealität und persönlichen Erfahrungswelt setzen können.

Bereitet dafür verschiedene Arbeitsaufträge zum Volumen von Diskriminierung vor (z.B. Diskriminierung in der Schule, Diskriminierung im Alltag), die sowohl eng an den Alltagswelten eurer Teilnehmer*innen sind als auch neue Perspektiven (z.B. Diskriminierung von POC-Personen) erschließen. Stellt zudem Buntstifte, etwaiges Schreibmaterial sowie Plakatpapier zur Verfügung, sodass erworbenes Wissen in zusammengefasster Form festgehalten werden kann. Plant hierfür 20 Minuten ein.

Für den Projektteil soll nun die Gruppe in Dreierteams aufgeteilt werden, wobei sich jede Dreiergruppe einem Fokusthema widmet und dazu eine Schlagwort-Collage gestaltet, auf der die prägenden Facetten der jeweiligen Diskriminierungssituation und auch die mutmaßlichen Motive von Tätern festgehalten werden. Das Ziel soll sein, schlussendlich alle Schlagwort-Collagen an die Wand zu kleben und das Bild auf sich wirken zu lassen. Für den Projektteil solltet ihr 15 Minuten einkalkulieren. 

Spielelement: Wenn du Diskriminierung erfährst, dann stehe ich dir zur Seite 

In diesem Spielelement soll im Fokus stehen, den eigenen Mut zu finden, um Courage für andere bei Diskriminierungssituationen fassen zu können. Um dabei bei euren Teilnehmer*innen nachhaltig mit diesem Spiel in Erinnerung zu bleiben, könnt ihr auf eine besondere Spielvariante zurückgreifen. Bei dieser wählt ihr zwei Freiwillige aus eurer Gruppe, wobei eine Person in drei Situationen einen Täter und eine Person ein Opfer von Diskriminierung in diesen drei Situationen darstellt. Der Rest eurer Gruppe soll Passanten spielen, die jedoch nicht nur beiläufig von Diskriminierung Kenntnis nehmen, sondern ins Handeln kommen und helfen. So sollen die Teilnehmer*innen erfahren, wie wichtig es ist, vulnerablen Personen im Alltag zu helfen und sogar das eigene Selbstbewusstsein durch couragiertes Handeln für die eigenen Mitmenschen gestärkt werden kann. Plant hierfür 10 Minuten oder gegebenenfalls auch 15 Minuten ein.

Abschlussrunde mit Diskussion 

Noch bevor ihr nun eure Teilnehmer*innen nach Hause verabschiedet, könnt ihr an dieser Stelle nun noch reflexiv zusammen ein paar wichtige Fragen besprechen, was Diskriminierung und das probate Vorgehen gegen Diskriminierung betrifft. Greift dafür auf folgende Fragen zurück: 

– Hast du vor dieser Gruppenstunde gedacht, dass Diskriminierung ein großes Problem ist und was denkst du nun?
– Bist du der Meinung, dass schon transparent genug über Diskriminierung gesprochen wird? Wird ein Bewusstsein dafür erzeugt, dass es in Deutschland (und auch generell) reale Probleme mit Diskriminierung gibt, was denkst du?
– Ermuntert dich der Zero Discrimination Day dazu, dich vehementer gegen Diskriminierung im Alltag einzusetzen?
– Hast du heute vulnerable Gruppen (z.B. blinde Menschen) kennengelernt, die du zukünftig im Alltag schützen bzw. unterstützen  möchtest, sofern sie Hilfe benötigen? 

1. Rassismuskritische Jugendarbeit – eine Einführung
2. Mehr zum Zero Discrimination Day

Materialliste 

– Stoppuhr
– Plakatpapier
– Buntstifte, Schreibmaterial 
– Requisiten
– Literatur, Broschüren, Notebook / Smartphone (zu Recherchezwecken) 
– Tesafilm 

Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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